Vor 75 Jahren gründete Carlo Abarth seine legendäre Sportwagenschmiede
Carlo Abarth, eigentlich Karl, hat 1949 zusammen mit Armando Scagliarini die Firma Abarth & C. in Turin gegründet. Abarths Sternzeichen, der Skorpion, wurde das Markenzeichen.
Der Mythos des PS-Zauberers Carlo Abarth beginnt aber schon viel früher. Bereits mit 11 Jahren spannt er Ledergurte um die hölzernen Räder seiner Seifenkiste, um schneller zu sein als die anderen Kinder. Als Motorradrennfahrer konstruiert er das schwenkbare Seitenwagen-Gespann. Er fordert eine Wettfahrt mit dem Orient-Express heraus und siegt.
Der große Tazio Nuvolari fuhr 1950 bei seinem letzten Rennen den Abarth 204-A Spider zum Sieg. Das futuristische Abarth Biposto 1480 Coupé mit den drei großen Frontscheinwerfern wurde bei der Vorstellung auf dem Turiner Salon 1952 sofort vom Präsidenten der Packhard Motor Company gekauft.
Neben ersten Kleinserien und Einzelstücken entwickelt Carlo Abarth Zubehör zur Leistungssteigerung von Serienmodellen, vor allem die berühmten Abarth-Auspuffanlagen mit dem tiefen und sonoren Klang. Die Grundidee dazu hatte Abarth bereits 1928. Die Abarth-Auspuffanlagen wurden das Rückgrat des Unternehmens.
1956 nahm Carlo Abarth sich des gerade auf den Markt gekommenen Fiat 600 an und erhöhte die Leistung von 16 kW/23 PS auf sagenhafte 30,5 kW/41,5 PS! Damit begann die Erfolgsgeschichte der Fiat-Derivate bei Abarth bis hin zum Kampfzwerg Abarth 1000 TC Radiale mit 82,4 kW/112 PS 1969 als Porsche 911-Jäger.
Carlo Abarth widmete sich aber nicht nur der Weiterentwicklung von Serienmodellen, sondern konstruierte eigene Rennwagen und Motoren. Er versammelte die besten Fahrer seiner Zeit um sich wie z.B. Hans Herrmann, Klaus Steinmetz (Opel Steinmetz), Eberhard Mahle, Johannes Ortner, Bruce McLaren, Arturo Merzario, um nur einige zu nennen. Jeder wollte für die Scuderia Abarth fahren. Karossiers wie Bertone, Zagato, Pininfarina oder Allemano hüllten die grazilen Abarth-Kreationen in federleichte Alu-Häute. Später entwarf er eigene Karosserien für seine Rennsportwagen unter dem Signet „Carrozzeria Abarth“.
Abarth-Wagen sind klein, leistungsstark und bissig wie der Skorpion. Zudem waren sie immer die schönsten am Platz, O-Ton Dieter Quester. Als 1971 Abarth sein Unternehmen an Fiat verkauft, sind es in einem Zeitraum von nicht einmal 25 Jahren über 200 verschiedene Abarth-Typen, mehr als 10.000 Rennsiege, über 130 internationale Rekorde und zehn Weltrekorde. Sein Lebenswerk ist geprägt von faszinierenden Episoden und Legenden.
„Abarth Papst“ Leo Aumüller aus Schönbrunn im Steigerwald stellt für die Sonderschau sechs Preziosen aus seiner außergewöhnlichen Sammlung zur Verfügung.
Freuen Sie sich auf die einzigartige Sonderschau „75 Jahre Abarth“ bei der RETRO CLASSICS BAVARIA® 2024 in Nürnberg.